Ob Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste: Von nun an sind alle auch per App in Notsituationen erreichbar - „nora“ macht es möglich. Die bundesweite Notruf-App ist unter Federführung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums entstanden und wurde vor wenigen Tagen durch NRW-Innenminister Herbert Reul vorgestellt. Der Download der App ist grundsätzlich kostenlos. Bitte beachten Sie die Downloadhinweise auf der offiziellen Website (am Ende des Beitrags zu finden).
 
Ein wichtiger Hinweis aber vorab bevor wir näher über "nora" berichten:
Bitte setzen Sie keine "Test"-Notrufe ab. Jeder Notruf der über die App eingegeben wird, wird direkt an die jeweils zuständige Leitstelle weitergeleitet die im Zweifel diesen wie einen echten Notruf behandeln muss, Kräfte entsendet die aber irgendwo anders bei einem realen Ereignis viel dringender benötigt werden.
 
Minister Reul: „Ein barrierefreier Notruf ist enorm wichtig für die Teilhabe und das Sicherheitsempfinden jeder und jedes Einzelnen in unserem Land. In erster Linie richtet sich nora an Menschen, die z. B. aufgrund einer Sprach- oder Hörbehinderung nicht oder nicht gut telefonieren und deshalb den Sprachnotruf über die 110 und 112 nicht nutzen können. Grundsätzlich ist nora jedoch eine App für alle Menschen in Deutschland.“
 
Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen standen bisher ein Notruf-Fax und ein Gebärdendolmetscherdienst zur Verfügung. Nora schließt hier eine Lücke. Die App ergänzt die bestehenden Notrufsysteme um eine mobile Komponente. Die App ist so aufgebaut, dass in Notsituationen ganz ohne zu sprechen und auch mit geringen Sprachkenntnissen ein Notruf abgesetzt werden kann. In diesem Notruf per App sind dann die wichtigsten Informationen enthalten wie unter anderem persönliche Daten, der Notfall-Ort und die Art des Notfalls. Die persönlichen Daten bleiben auf dem Smartphone gespeichert und werden nur bei einem Notruf an die Einsatzleitstellen übermittelt. Es können Angaben wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Behinderungen auf freiwilliger Basis hinterlegt werden.
 
Informationen zur konkreten Notsituation werden über maximal fünf aufeinanderfolgende Fragen abgefragt. Dabei helfen Symbole, Texte in leichter Sprache und eine intuitive Nutzerführung. In bedrohlichen Situationen, in denen der Notruf möglichst unbemerkt bleiben soll, ist auch ein „stiller Notruf“ möglich. Der Notfall-Ort wird über das Mobilfunkgerät ermittelt und zusammen mit den anderen Angaben an die zuständige Einsatzleitstelle übermittelt. Der App-Notruf für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste kann im ganzen Bundesgebiet genutzt werden.
 
 
Textquelle: Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss