Mit dem Jahr 2021 endete auch bei der Feuerwehr Jüchen das zweite Jahr unter Beeinflussung der weltweiten Corona-Pandemie, welches allerdings bestmöglichst in allen belangen bewältigt werden konnte.

C wie Corona

Wie bereits 2020 so galt auch 2021 als oberste Premisse die Einsatzkräfte bestmöglichst vor einer Corona Infektionen zu schützen um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nicht zu gefährden, berichtet Leiter der Feuerwehr Heinz Dieter Abels: "Wie auch in allen anderen öffentlichen Bereichen haben wir größtenteils unseren Dienstbetrieb, mit Ausnahme der Einsätze heruntergefahren und ich bin froh, dass alle unsere Einsatzkräfte ausnahmslos mitgewirkt haben unter Einhaltung der "AHA"-Regelungen das Risiko möglicher Corona-Infektionen bestmöglichst auszuschließen. Zum Start des 2. Quartals konnte durch den Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss zudem erreicht werden, dass Angehörige der Feuerwehren den notwendigen Impfschutz erhalten, welcher im Dezember bei uns auf der Feuerwache durch eine Boosterimpfung aufgefrischt werden konnte".

ein Bild welches später zum Symbolbild wurde, dass auch Angehörige von Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz Patientenkontakt haben und eine Priosierung bei den Impfungen notwendig ist.	in der Feuerwache wurde zum Ende des Jahres eine mobile Impfstation für Mitglieder der Hilfsorganisationen eingerichtet

E wie Einsätze

457 Einsätze galt es für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Jüchen 2021 abzuarbeiten und somit ist die Einsatzzahl erstmals seit 6 Jahren wieder fallend und liegt unter den Einsatzzahlen von 2019 und 2020 (510 / 617 Einsätze). Auch wenn die Einsatzzahl 2021 wieder niedriger sind, sind dennoch die Einsatzzahlen im "Tagesgeschäft" gestiegen, wie Abels erläutert: "Im Jahr 2021 hatten wir an zwei Tagen kleinere Flächenlage mit insgesamt 46 Einsatzstellen. Im Jahr 2020 summieren sich die Flächenlagen auf 238 Einsätze. Rechnet man diese Zahlen von der Gesamtanzahl ab, so liegen wir im normalen Tagesgeschäft im Jahr 2021 über dem Einsatzwert vom Vorjahr".

Die Einsätze im Jahr 2021 verteilen sich auf 69 Brandeinsätze (2020: 85), 360 technische Hilfeleistungen (2020: 519) und 28 sonstige Einsätze (2020: 13); über 30 Personen wurden bei den anfallenden Einsätzen gerettet. Während vor allem bei den Brandeinsätzen in einzelnen Bereichen ein Rückgang der Einsatzzahlen verzeichnet werden kann, so kann man bei den technischen Hilfeleistungen teils eine erhebliche Steigerung sehen. Abels: "Alleine was die Anzahl der Verkehrsunfälle angeht mussten die Einsatzkräfte 54 ausrücken und hierbei 5 mal Personen aus Zwangslagen mittels Rettungsgeräten befreien. Im Vorjahr lag die Zahl nur bei 37 Verkehrsunfällen mit 2 eigeklemmten bzw. eingeschlossenen Personen".

Auszug der Einsatzgründe der Brandeinsätze 2021 (in Klammer Werte des Vorjahrs):

• 15 (18) - Fahrzeugbrände
• 14 (12) - Brandmeldealarme
• 13 (19) - Kleinbrände
• 12 (17) - gemeldete Brände in Wohngebäude

Auszug der Einsatzgründe der technischen Hilfeleistungen 2021 (in Klammer Werte des Vorjahrs):

• 90 (103) - Betriebsmittelverschmutzungen
• 60 (49) - Unterstützungen für den Rettungsdienst hiervon 15 (7) First Responder Einsätze
• 54 (37) - Verkehrsunfälle hiervon 5 (2) mit eingeklemmten / eingeschlossenen Personen
• 24 (8) - Wasserschäden

Erwähnenswertes Einsatzaufkommen:

• 19.03. - drohender Gebäudeeinsturz in Hochneukirch
  Ein Gebäude an der Hochstraße drohte einzustürzen und wurden durch das Technische Hilfswerk (kurz: THW) in einem mehrstündigen Einsatz stabilisiert. Die Feuerwehr unterstützte im Rahmen der Führungsunterstützung.
  
  
• 11.04. - Brandübergriff auf Lagerhalle verhindert
  Ein PKW-Brand an einer Lagerhalle sorgte für einen Großeinsatz, aber ein Übergriff konnte verhindert werden. Um auf ein mögliches größeres Brandereignis reagieren zu können wurde neben der "alten" noch im Dienst befindlichen Drehleiter ebenfalls durch bereits ausgebildete Kräfte die neue Drehleiter mitgeführt, sodass -wahrscheinlich als einmaliges Ereignis der Feuerwehr Jüchen- sich parallel zwei "eigene" Drehleitern im Einsatz befanden.
  
  
• 22.04. - Luftaufklärung bei einem Großbrand
  
  Zur Unterstützung der örtlichen Einsatzleitung unterstützen unsere Drohnen-Einheit mit Luftbildern beim Brand auf einem Schrottplatz

• 24.04. - MANV Alarm bei Brand in Wohnheim
  Ein Kellerbrand im Wohnheim sorgte für mehrere betroffene Personen, sodass zur Sichtung ein größerer Rettungsdiensteinsatz ausgelöst wurde. Das Brandereignis im Keller konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.
  
  

• 19.07. - Entsendung Technikkomponente nach Euskirchen
  Zur Unterstützung der bereits im Einsatz befindlichen Bereitschaft im durch die Starkregenfälle betroffenen Gebiet um Euskirchen, wurde seitens der Feuerwehr Jüchen die Technikkomponente mit einer mobilen Tankstelle und einer Netzersatzanlage entsandt.
  
  
• 04.10. - Verkehrsunfall fordert 5 Verletzte
  Bei einem Alleinunfall eines PKWs wurden die 5 Insaßen teils schwer verletzt. 3 Personen mussten aus der Zwangslage durch die Feuerwehr befreit werden.
  
  
• November und Dezember
  Unterstützung für die Jüchener Impfstation durch Ausgabe von Warmgetränke an wartende Mitbürgerinnen und Mitbürger

Beide Jüchener Drehleitern im Einsatz (11.04.2021)	Luftaufklärung bei einem Großbrand in Neuss (22.04.2021)	schwerer Verkehrsunfall fordert 5 Verletzte (04.10.2021)

E wie Einheitsführungen

Im Jahresverlauf konnte Heinz Dieter Abels Feuerwehrangehörige aufgrund vakanten Positionen in die Funktionen von Einheitsführern ernennen:

• Steven Meyer und Sebastian Schippschak wurden zum Einheitsführer bzw. stellv. Einheitsführer des Löschzug Gieraths ernannt,
• Henric Gläser zum stellv. Einheitsführer der Löschgruppe Waat und
• Nina Pferdmenges zur stellv. Stadtjugendfeuerwehrwartin.

"Ich möchte mich herzlich für die Zusammenarbeit bei den Vorgängern bedanken und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den neu ernannten", so Heinz Dieter Abels.

F wie Fahrzeugtechnik

Im April des Jahres 2021 durfte sich die Einsatzkräfte über einen neue Drehleiter freuen, welche die 30 Jahre alte Vorgängerin ersetzt. Heinz Dieter Abels betonte bereits damals wie wichtig die Anschaffung der neuen Drehleiter für den Brandschutz in Jüchen ist, was auch bereits eine Vielzahl von Einsätzen in diesem Jahr gezeigt haben: „Die Drehleiter ist immer noch das wichtigste Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr und rettet vielfach Leben. Die Feuerwehr Jüchen ist froh, mit diesem Fahrzeug auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und weiterhin für die Sicherheit der Jüchener Bürgerinnen und Bürger sorgen zu können.“ Bürgermeister Harald Zillikens begutachtete persönlich die neue Drehleiter an der Feuerwache in der Kelzenberger Straße kurz nach der Ankunft: „Die Unterstützung der Arbeit der Feuerwehr durch die Finanzierung einer zeitgemäßen technischen Ausrüstung hat für die Stadt Jüchen eine hohe Priorität. Ich freue mich, dass wir die Anschaffung der Drehleiter umsetzen konnten. Die Freiwillige Feuerwehr ist für Jüchen besonders wichtig, denn sie garantiert die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger. Daher ist es wichtig, die ehrenamtliche Arbeit der vielen Freiwilligen auch zukünftig zu unterstützen.“, so Bürgermeister Zillikens.

L wie Lehrgänge

"Bis fast zur Jahresmitte war der Lehrgangsbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie auf Stadt- und Kreisebene ausgesetzt", so Heinz Dieter Abels. "Ich freue mich aber, dass wir durch Hygienekonzepte, der fortschreitenden Impfungen und einer 2G+ Regelung in den letzten Monaten erfolgreich einen Truppmann 2 Lehrgang und auch einen Truppführer Lehrgang durchführen konnten. Ich befürchte allerdings, dass wir die Auswirkungen des pausierenden Lehrgangsbetriebs auch noch in den kommenden Jahren zu spühren bekommen, da zwar Lehrgänge ausfielen, aber die Mitglieder trotzdem für verschiedenste Bereiche qualifiziert werden müssen um so z.B. weitere Aufgaben wahrnehmen zu können".

W wie Wetter

Von größeren Flächenlagen blieb die Feuerwehr im Jahr 2021 verschont, auch wenn das Starkregenereignis im Sommer gezeigt hat, dass Auswirkungen eines solchen Ereignisses verheerend sein können. Abels: "Aufgrunddessen haben wir 2021 angesetzt ein Unwetterkonzept zu erarbeiten, was organisatorisch gerade den Start in eine unerwartete Flächenlage begleiten soll.

Auch der Wintereinbruch in den ersten Monaten sorgte für die Feuerwehr für kein Einsatzaufkommen.

Der Winter hatte mit Schnee und Frost Jüchen eine Woche lang fest im Griff. Wetterbedingtes Einsatzaufkommen war nicht zu verzeichnen	Vorplanung für eine mögliche überörtliche Hilfeleistung im Sommer für die vom Starkregen betroffenen Regionen

Z wie Zukunft

"Für das Jahr 2022 können wir uns über die Fertigstellung des neuen Standortes in Hochneukirch freuen. Auch die Kolleginnen und Kollegen des Löschzug Jüchen dürfen sich über beginnende Bauarbeiten freuen. An der Feuerwache Jüchen steht die Erweiterung der Fahrzeughalle mit einer Waschhalle und einem zusätzlichen Stellplatz an", so Heinz Dieter Abels. "Auch für das Jahr 2022 kann ich versichern, dass den Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Stadt im Notfall eine schlagkräftige und motivierte Truppe an Feuerwehrangehörigen zur Verfügung steht um jederzeit Hilfe zu leisten."